Der Wandbehang im Foyer der Mehrzweckhalle

Im Novämber 1988 hei mir üs entschlosse,

öppis für i d’ Halle z’poschte

Was chönnt me ächt? Was sött das si?

Mir setze churz es chlises Komitee i.

 

Die erschti gueti Idee

het de au d’ Margret Jaussi gha.

Sie fingt die kahli, chauti Wang

im Hortruum als ganz ideal.

 

Jetz müesse d’ Landfroue ihri Künscht halt zeige.

Jedes isch jo mit Fantasie usgrüschtet.

Tüet nach Möglichkeit e Vorlag zeichne.

De wie mer vergliche, mir wie zäme luege

 

Verschiedeni Sujet liege jetz vor.

Jetz geits as Berote, was s’ beschte sig.

 

Das Projekt vom Bethli Stern,

(resp. vo sire Tochter Lilian)

das Bild, das passt, das het me gärn.

Die Zeichnig zeigt üs d’ Chalberweid mit emene Buur wo tuet z’ Acher fahre.

Mi gseht die Fuhre vo de Schare.

 

Vo nere grosse Bedütig wett i säge

Isch nid Donner, isch nid Räge,

Das isch der Jura, der Wissestei

Do gseht me häre, gwüss fasch vo jedem Hei.

 

Jetz aber wider Zwifu, wider Warte,

über nes Johr gseht me üs no nid i d’ Charte.

 

Do wird die Zeichnig 10 x grösser zeichnet

Und jetz gseht me au dä Wandbehang.

 

Stoffräschte hie, Stoffräschte dört

Öppis muess no zuekouft wärde

I drü Teile het me d’ Arbeit grüschtet

Und mängs vonis het sech mit em Afo tröschtet

 

Jedes het sini Stückli Stoff

E Schäri, Nodle, Fingerhuet

Lilian Ruch schnidet als erschti es paar Abschnitte ab

 

Jetz wowohl, jetz geits los

Mir hei plötzlich e Ifer und s’ geit ganz famos.

Jetz gseht me der Himu, der Jura, der Acher

Meh als es Pfund Güfeli bruche mer jetz

Für alli Plätzli häre z’ stecke………

 

Der letscht ganz Winter hei mer jede Zischti u’ Obe

Enanger ghulfe, i darf jedes lobe.

Mängisch isch es hitzig gange

Wenn’s Vreni Müller wott ha, es müess über em Jura e Näbel hange.

 

Es angers Mou het me ds’ Täli vo der Margret Jaussi nid vo der rächte Site gseh

und so und so und no vil meh.

Fürs Annerös isch der Wissestei nid im rächte Liecht gsi z’ luege

Was wie mer do ächt no ändere, was no tue?

 

Trotz Ifer, trotz verschiedene Meinige und Asichte si mer nie ananger grote

Nei, mir hei mitenang berote

Mit der Zit hei mers mängisch luschtig gha

Mir hei gschpasset und hei viel glachet u viel Freud a der Arbeit dörfe ha.

 

Jetz, wos Bethli Stern sich nie loht blicke

Wie mer go luege oder ihm e Charte schicke?

Wenn mir aber das hätte sölle wüsse

So hätt mängs fasch e chli es schlächts Gwüsse.

 

Denn, Dir gloubet das chum

Das isch es Kunstwärch, das isch nid bloss Schuum.

Das wo Dir do druffe jetz chöid gseh

Duet eim im Härz inne freudig, e chli weh

Warum de, wettet Dir jetz frage

Will das es Bild isch us vergangene Tage

Will me das wohl nie meh cha gseh

Das isch das, wo mängem tuet weh.

 

Eis, amene Tag chunnt das Bethli derhär

Mit sim Fuerma, de Ross und mit em Flueg

D’ Angscht, das Gspann gsei us wie ne russischi Troika usch verfloge.

Es isch so ächt, so schön, so lieblich

Danke Dir, Bethli, für soviel Geduld.

 

Die Chometschitter mit dene Bruschtchöttine si so wunderbar

Und alles passt zäme mit der guet glungene Fluegschar.

 

Margret Jaussi und Vreni Müller

möge sicher jetz au z’fride si,

dass der Wandbehang jetz do dä Platz tuet ziere.

Do düre düe jo viel meh Lüt passiere.

 

Was alls wo passiert isch, isch au zum Lache

Aber im Läbe gits halt öppe eso kurligi Sache.

 

S’ Ursi räblet e Reisend a

Dass mir viel Fade sötte ha.

Und scho isch fasch alls pärfekt.

Mir göh uf Reise und üse Bedarf isch deckt.

 

Eso isch üses Wärch entstange.

Jetz wie mer das Bild nid nume eso lo hange.

Do müesse Grossrät häre und no höcheri Herre

S’ Färnseh und alles wo het Rang und Name

Mir hoffe, Dir alli heiget Freud mit üs Froue,

Das git Muet und Sälbschtvertroue.

 

Klara Kellerhals


Hüt düe mir üs fröie

das mir Landfroue

der Wandteppich dörfe iweie.

Gütermanns Nähside

isch wältbekannt

dä Fade isch verewiget

a üsem Wandbehang.

Mi Maa und ig hei der Herr Strahm

a der Olma lehre kenne.

Är het sech vorgstöut

und frogt: «Sit Dir ou

im Oberaargou deheime?

Ig tue mit Gütermanns Nähfade reise.

Jä, jo Wangeried kenne ig ou,

ömu i de Hornusser Kreise.»

Chönnt me de die Fabrig go bsueche?

Mir tüe ou jedes Johr

mit de Landfroue e Reis ussueche.

Mir hei die Reis afo plane

und si nach Gutach gfahre.

D’ Wangerieder si die Fabrig go gschoue

und hei müesse stune

wie gross die isch boue.

E Wandbehang tüe d’ Landfroue näie

dä söu i d’ Mehrzwäckhaue cho

wenn Dir wüsst, wo die tuet stoh.

Süferli vo ni a

dörfe mit ächt Fade ha?

Dir chönnit üs doch Fade bringe

wenn üs dä Wandbehang söu glinge.

Es Truckli Fade wär nid z’verachte,

der Herr Strahm dä bringt üs

grad zwo Schachtle.

Jä so ne Plätz isch schwirig z’näie

drum bruche mir

rote, grüene, brune, schwarze,

blaue Fade und no gääle.

Die verschidene Farbe

si üs komod cho,

und mit de Räschte

chönnte mir no einisch

hingernes söttigs Wärch go.

Luegit dä Wandbehang nume a,

do het’s mänge Nätlig Fade dra.

Hingerstichli, Vorstichli, Soumstichli

stichlet isch gäng worde.

Mängisch hei mir chly müesse chnorze

und derzue uf em Tisch umeschnooge.

So isch es Gmeinschaftswärch entstande,

wo hüt i üser Mehrzwäckhaue tuet hange.

 

Wangenried, 9. Novämber 1994

Ursula Gygax-Obi

Die Wangenrieder Landfrauen zu Besuch bei Gütermann's Nähseide